Die bisherige Grabungsgruppe wurde deutlich verkleinert, was zu einer spürbaren Reduzierung der Kapazität führte. Da das Landesamt für Denkmalschutz seit diesem Jahr keine eigene Kräfte mehr einstellen konnte, bestand das Team nur noch aus den ehrenamtlichen Helfern des Fördervereins. Regelmäßig waren nur noch ein bis drei Kräfte einmal in der Woche tätig. Die Leitung liegt weiterhin bei Thomas Schlipf vom LAD, auch wenn er seit Mai 2018 im Ruhestand ist.
Die im letzten Jahr festgelegten Areale bestimmten die Aktivitäten in diesem Jahr. Einige Nachuntersuchungen von Grabungen der Vorjahre beseitigten zwar Unklarheiten, brachten aber keine nennenswerte neue Informationen. Den Schwerpunkt der diesjährigen Grabungen bildete die Suche nach der vermuteten älteren Umfassungsmauer. Durch eine geophysikalische Untersuchung wurde die zu grabende Fläche (8) bestimmt und die Prospektion wurde mit einer ersten Fläche begonnen.
Diese Fläche brachte dann ein anderes Ergebnis als erhofft. Statt der Hofmauer wurde eine Gebäudemauer gefunden. Die gefundene Mauer weist eine ähnliche Versturz-Struktur auf wie das Gebäude M (s. 2011 – 2016). Wie auch dort, so ist hier die Mauer im Verbund umgestürzt, allerdings in nördlicher, bergseitiger Richtung. Die Länge der umgefallenen Mauer beträgt ca. 10 Meter, sodass von einer tatsächlichen Höhe von ca. 9 Meter ausgegangen werden kann. Am Ende des Versturzes wurde ein Konsolenstein (Foto s.u.) gefunden, der ein Indiz für ein größeres Gebäude liefert. Dieser Architekturstein bildet das obere Ende der Gebäudemauer und auf diesem Stein lag die Dachkonstruktion auf. Die Maße des Gebäudes können aufgrund der einen Fläche nicht geschätzt werden. Aber die Höhe der gefundenen Gebäudemauer weist auf ein relativ großes Gebäude hin. 2019 werden wir das Gebäude durch weitere Prospektionen erkunden.
Ausführliche Informationen im Beitrag des LAD: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2018, Konrad Theiss Verlag, 2019, S. 205 – 207
Lage der untersuchten Fläche (8)
Ergebnis der Georadar-Untersuchung: sehr diffus, keine klare Struktur erkennbar.
Konsolenstein